Frauen, die an einem Lipödem leiden, sehen sich häufig Vorurteilen und voreiligen Schlussfolgerungen ausgesetzt. Bei einem Lipödem kommt es zu einer unverhältnismäßigen Gewebezunahme, die sich meist auf Beine und/oder Arme beschränkt. Vielfach werden die voluminösen Gliedmaßen doch zunächst mit Übergewicht (Adipositas) und einem ungesunden Lebensstil gleichgesetzt. In Wirklichkeit handelt es sich beim Lipödem jedoch um eine krankhafte Fettverteilungsstörung, die nicht zwangsläufig mit einem hohen Gewicht, einer ungesunden Ernährung oder zu wenig Bewegung in Zusammenhang stehen muss. Auch aktive Frauen, die auf eine ausgewogene Ernährung achten, können davon betroffen sein. Nachweislich können Diäten und Sport das Lipödem nicht heilen oder den Umfang an den Gliedmaßen im gewünschten Maße reduzieren. Dennoch kann körperliche Ertüchtigung ein wichtiger Bestandteil in der Lipödem-Therapie sein.
Exzessiver Sport hat leider keinen Einfluss auf die krankhafte Fettverteilungsvermehrung. Ein aktiver Lebensstil mit viel Bewegung an der frischen Luft und einem gezielten Übungsprogramm hilft jedoch dabei, dass keine zusätzlichen Fettdepots neben dem Lipödem eingelagert werden. Überschüssiges Gewicht kann nämlich das Risiko dafür erhöhen, dass das Fettgewebe auf die Lymphgefäße drückt und die Lymphflüssigkeit schwerer abfließt. Infolgedessen kann sich zusätzlich zum Lipödem ein Lymphödem entwickelt – es wird in diesem Fall auch als Lipo-Lymphödem bezeichnet. Vermeiden die Patientinnen ein Übergewicht, indem sie sportlich aktiv sind und sich gesund ernähren, senken sie gleichzeitig die Risiken für weitere Folgeerkrankungen und verhindern zudem, dass die Beschwerden des Lipödems sich schneller verstärken können.
Vorrangig bieten sich bei einem Lipödem gelenkschonende Sportarten an, da die Gliedmaßen und deren Gelenke bereits durch das überschüssige Fettgewebe belastet sind. Daheim können die Patientinnen beispielsweise regelmäßig Yoga-Übungen durchführen, um die Muskeln zu stärken und die Beweglichkeit zu fördern. Auch schnelles Gehen oder Walken an der frischen Luft ist für viele Menschen nicht nur ein angenehmes Training, sondern es sorgt auch dafür, den Kopf freizubekommen und Alltagsstress abzubauen.
Empfehlenswert bei einem Lipödem sind zudem Wassersportarten, da sie generell gelenkschonend sind. Außerdem hat der Wasserdruck einen weiteren positiven Effekt: Er wirkt wie eine Kompressionstherapie auf das Lipödem, da er in tieferen Bereichen höher ist als an der Wasseroberfläche. Daher bieten sich Aquaaerobic, Aquacycling und Schwimmen an.
Grundsätzlich gilt jedoch, dass jede Patientin individuell ist und daher selbst – in Absprache mit ihrem Arzt oder Trainer – entscheidet, welcher Sport für sie geeignet ist und ihr guttut. Jede Sportart und Übung sollte langsam begonnen und vorsichtig gesteigert werden. Treten während des Sports oder direkt im Anschluss Symptome wie Schmerzen oder starke Schweregefühle auf, ist die Sportart möglicherweise nicht die geeignete. In diesem Fall sollten die Patientinnen Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt halten und die Beschwerden abklären lassen.
Die Kompressionstherapie ist ein grundlegender Bestandteil bei der Behandlung des Lipödems. Die Patientinnen tragen täglich die speziellen Kompressionsstrümpfe beziehungsweise -stulpen. Auch beim Sport ist die Kompressionskleidung sehr wichtig. Sie sorgt dafür, dass die Beine nicht so schnell anschwellen, das Risiko für blaue Flecken und Schmerzen reduziert wird, der Körper sich wieder schneller regeneriert und der Muskelkater weniger stark ausfällt. Lediglich bei Wassersportarten können die Kompressionsstrümpfe weggelassen werden, da der Wasserdruck selbst wie eine Kompression wirkt.
Nach der Sporteinheit mit Kompression sollte die Kompressionskleidung auf jeden Fall gewechselt werden. Eine erfrischende Dusche weckt neue Energie. Vor allem die vom Lipödem betroffenen Arme oder Beine sollten hierbei kurz kalt abgeduscht werden. Anschließend sollten die Patientinnen mit der Hautpflege fortfahren. Auch die Hautpflege ist ein wichtiger Teil der Lipödem-Therapie, da die Haut nicht nur durch die krankhaften Fettzellen, sondern auch durch die ständige Kompression belastet wird.
Zudem kann es empfehlenswert sein, den Elektrolytenspeicher des Körpers wieder aufzufüllen. Hierfür eignet sich beispielsweise ein Glas Wasser mit Magnesium. Ebenso wichtig wie die körperliche Ertüchtigung sind die gezielten Ruhe- und Erholungsphasen. Zwischen den einzelnen Workouts sollten Trainingspausen eingeplant werden, damit der Körper Zeit hat, sich zu regenerieren. Die jeweiligen Muskelgruppen sollten für etwa 48 Stunden geschont werden, bevor sie wieder Teil des Trainings sind. Wer nicht gänzlich auf Sport verzichten möchte, kann die Muskelgruppen an den jeweiligen Tagen abwechseln.
In der Praxis Grimm Ästhetik bietet Dr. Andreas Grimm, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, die Fettabsaugung zur Behandlung des Lipödems an. Er hat sich auf die chirurgische Lipödem-Therapie spezialisiert und steht Patientinnen bei diesem Thema gern beratend zur Seite. Einen persönlichen Termin für ein unverbindliches Gespräch können Sie jederzeit über das Kontaktformular, via Telefon oder per E-Mail vereinbaren.
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