Das Lipödem ist eine krankhafte Fettverteilungsstörung, von der Frauen betroffen sind. Bei Männern tritt die Erkrankung nur äußerst selten auf. Oftmals bringt die Diagnose Lipödem vor allem zahlreiche Fragen für die Betroffenen mit sich. Auch wenn das Bewusstsein und die Bekanntheit für die Erkrankung immer weiter ansteigen, ist das Lipödem für viele Menschen noch ein unbeschriebenes Blatt. Auch einige Vorurteile gehen mit der Erkrankung einher. So besteht häufig die Annahme, die voluminösen Beine seien eine Folge von unzureichend Bewegung und einer falschen Ernährung. Stattdessen können aber auch schlanke und sportliche Frauen von einem Lipödem betroffen sein. Nachfolgend haben wir einige Fragen zum Lipödem sowie zur Behandlung in unserer Praxis zusammengestellt und für Sie beantwortet.
Beim Lipödem vermehren sich die Fettzellen im Unterhautfettgewebe atypisch, sodass es zu einer starken Volumenzunahme des Körpers kommt. Hierbei ist aber nicht der gesamte Körper betroffen. In der Regel sind die Beine und/oder Arme sehr dick, während die Körpermitte, Hände und Füße schlank bleiben. Dadurch entsteht ein disproportionaler Körperbau, unter dem viele betroffene Frauen leiden. Neben dem unliebsamen Aussehen kommt es im Zusammenhang mit dem Lipödem zudem zu Bewegungseinschränkungen, Spannungsschmerzen, Druckgefühlen und blauen Flecken. Unbehandelt schreitet die Erkrankung immer weiter voran, wodurch auch die Beschwerden verstärkt werden.
Bei der Behandlung eines Lipödems erfolgen zunächst konservative Maßnahmen, um das Voranschreiten der Krankheit möglichst zu verlangsamen. Die Patientinnen tragen spezielle Kompressionskleidung, die einen stetigen Druck auf die betroffenen Areale ausübt. Zudem finden regelmäßig Lymphdrainagen statt. Auch die individuelle Hautpflege spielt bei einem Lipödem eine entscheidende Rolle.
Um die krankhaften Fettzellen dauerhaft zu entfernen, ist ein chirurgischer Eingriff notwendig. Mithilfe einer Fettabsaugung (Liposuktion) wird das betroffene Gewebe aus dem Körper entfernt.
Nach dem aktuellen medizinischen Kenntnisstand ist das Lipödem nicht heilbar. Nach der Liposuktion tritt die Erkrankung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr an den behandelten Stellen auf. Es kann jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass nach der OP andere Körperpartien vom Lipödem betroffen sein können. Erfolgt beispielsweise eine Fettabsaugung an den Beinen, ist es bislang nicht erwiesen, dass ein erneutes Lipödem an den Armen ausgeschlossen ist. Zeigen sich Volumenzunahmen an den Armen, stellt in diesem Fall eine weitere Absaugung an den Armen die einzige Methode für ein dauerhaftes Ergebnis dar.
Prinzipiell handelt es sich bei beiden Eingriffen um die gleiche Technik. Über winzige Hautschnitte wird eine Kanüle in den Körper geführt, um die störenden Fettzellen zu entfernen.
Bei der Lipödembehandlung ist das Behandlungsareal in der Regel größer als bei einer ästhetisch motivierten Fettabsaugung. Zudem ist es wichtig, dass beim Lipödem ein vollständiges Absaugen der betroffenen Bereiche erfolgt, damit ein Wiederauftreten der Erkrankung an den behandelten Körperstellen verhindert wird. Des Weiteren achtet der erfahrene Facharzt bei der Lipödem-OP darauf, die Lymphgefäße zu schonen.
Zum Beratungsgespräch in unsere Praxis bringen Patienten bestenfalls alle Diagnoseberichte und Vorbefunde mit, die sie bisher erhalten haben. Hierzu gehören zum Beispiel Unterlagen zu eventuell vorangegangenen Fettabsaugungen, zu Medikamenteneinnahmen und Allergieausweise. Zudem kann es empfehlenswert sein, eine Blutuntersuchung und eine Analyse der Schilddrüsenwerte beim Hausarzt vornehmen zu lassen.
Sollten Sie unsicher sein oder diese Unterlagen nicht besitzen, können Sie unser Praxisteam vorab kontaktieren. Selbstverständlich können Sie auch ohne die Befunde zu uns in die Praxis kommen und sich beraten lassen. Sollten uns wichtige Befunde fehlen, informieren wir Sie im persönlichen Beratungsgespräch darüber und Sie können sie nachreichen.
Vor einer Liposuktion beim Lipödem sollten die Venen von einem Spezialisten untersucht werden. Auch die Schilddrüsenwerte und eine Untersuchung auf Diabetes sind in vielen Fällen ratsam. Welche einzelnen Maßnahmen vor der Liposuktion stattfinden sollten, bespricht Dr. Grimm ebenfalls im individuellen Beratungsgespräch mit dem Patienten. Im Fall einer Venenschwäche sollte diese bestenfalls vor der Lipödem-OP behandelt werden.
Wie bereits zuvor erwähnt, tritt das Lipödem erfahrungsgemäß nicht erneut an den Körperarealen auf, die mit einer Liposuktion behandelt wurden. Die Voraussetzung dafür ist, dass ein erfahrener Spezialist das Behandlungsareal gründlich und vollständig abgesaugt hat. Einmal entfernte Fettzellen können sich nicht neu bilden. Nicht ganz auszuschließen ist jedoch, dass das Lipödem an einer anderen Körperstelle (z. B. den Armen) auftritt.
Für das Einbringen der Saugkanülen sind Hautschnitte von wenigen Millimetern Länge notwendig. Diese werden nach dem Eingriff in der Regel mit feinem Nahtmaterial vernäht. Die späteren Narben sind erfahrungsgemäß ebenfalls fein. Nach dem Abheilen und Verblassen sind die Narben in der Regel kaum sichtbar.
Für etwa sechs Wochen sollten körperliche Belastungen und Sport weitestgehend vermieden werden. Kleinere Spaziergänge und leichte sportliche Betätigungen können bereits nach etwa zwei Wochen wiederaufgenommen werden.
Neben einer ausreichenden Schonung sollten die Patienten vor allem auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie auf eine hohe Flüssigkeitszufuhr achten. Die Haut kann vor allem mithilfe feuchtigkeitsspendender Lotionen gepflegt werden. Die spezielle Kompressionskleidung ist für etwa sechs Wochen zu tragen.
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